Jean Baudrillard war ein französischer Soziologe, Philosoph und Kulturtheoretiker, der vor allem für seine Arbeiten zur Postmoderne und zur Medientheorie bekannt ist. Geboren am 27. Juli 1929 in Reims, Frankreich, begann er seine akademische Karriere als Professor für Soziologie an der Universität von Paris-Nanterre.
Baudrillard argumentierte, dass die moderne Gesellschaft zunehmend von Simulationen, Repräsentationen und Zeichen bestimmt wird, anstatt von tatsächlichen Realitäten. In seinem einflussreichen Buch "Die Kriminalität der Fläche" (1976) prägte er den Begriff der "Simulakren", um auf die Vorstellung von künstlichen oder simulierten Realitäten hinzuweisen. Er behauptete, dass die Grenze zwischen dem Realen und dem Imaginären aufgelöst wird und dass die Menschen immer mehr in einer Welt von Simulationen und Symbolen leben.
Ein weiteres wichtiges Werk von Baudrillard ist "Simulacra and Simulation" (1981), in dem er die Idee entwickelte, dass die gegenwärtige Kultur von der Simulation der Wirklichkeit beherrscht wird und dass das Simulierte das Reale ersetzt. Er betrachtete auch den Kapitalismus als einen simulierten Zustand, in dem Konsum und Verlangen über das Streben nach objektiver Wahrheit herrschen.
Baudrillards Ideen haben einen großen Einfluss auf verschiedene Disziplinen wie Soziologie, Philosophie, Kulturwissenschaften und Kommunikationstheorie. Er wurde oft als "Provokateur" bezeichnet und erregte Aufmerksamkeit mit seinen kontroversen Thesen. Baudrillard starb am 6. März 2007 in Paris, Frankreich.
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